Gibt es eine Gebrauchsanleitung für das Leben?
Gibt es eine Gebrauchsanleitung für das Leben? Leider ja. Die Regale sind voll davon. Jeder Moderator im Frühstücksfernsehen und jede Hupfdohle mit großen Augen schreibt heute Bücher. Und die Mehrzahl der Verlage freut sich. Viele betteln um Käufe auf ihren YouTube-Kanälen, damit sie „einmal“ diesen roten Aufkleber bekommen. Was will man damit, frage ich mich? Geld lässt sich viel leichter verdienen als mit Büchern. Übrigens auch, wenn ChatGPT der Co-Autor ist und zehn Bücher in zehn Minuten entstehen. (Das geht kinderleicht – um einmal ein echter KI-Experte zu sein, habe ich dazu viele, viele Experimente gemacht.)
Die Mehrheit der Menschheit sind Dummköpfe. Ganz einfach deshalb, weil sie jeden Tag tun, was sie tun. Das meiste davon ist na ja…
Dabei lohnt es sich, das Alphabet redlicher anzuwenden. Immanuel Kant hat das gemacht. Man findet heute viele Hobbyphilosophen, die Philosophie studiert haben und einen akademischen Abschluss besitzen, die Kant als überholt, zu ideologisch und unbrauchbar abtun.
Die Wahrheit ist nach meiner Erfahrung eine andere. Die Menschen kennen weder Kant noch seine Werke. „Kennen“ im Sinne von „sich auskennen“. Sie schwurbeln und schreiben über nichts. Mich selbst hat das Studium von Kants Kritik der reinen Vernunft ganze drei Jahre gekostet. Ich habe drei Jahre lang, jeden Tag drei Stunden, das Werk Kritik der reinen Vernunft studiert. Ich habe mich buchstäblich dadurch gekämpft. Es ist ein Meisterwerk. Eine sprachliche Augenweide.
Meine These geht so: Wenn sich ein nur halbwegs gescheiter Mensch (ich halte Kant für einen solchen), elf Jahre lang, jeden Tag, in immer gleicher Taktung an einen Schreibtisch setzt und sich dort nur einer Sache widmet, dann muss notwendigerweise etwas Großartiges entstehen. Aber Vorsicht: Verwechseln Sie großartig bitte nicht mit richtig, wahr oder genial. Denn woher wissen Sie, ob Leonardo recht hatte mit seiner Mona Lisa oder Vermeer mit Das Mädchen mit dem Perlenohrring?
Meine Kritik gilt der voreiligen Kritik. Der Kritik ohne Fundament. Menschen mit leeren Taschen täuschen Urteilskraft. Sie irren sich selbst und andere, denn sie wollen, aber können nicht. Ich mache gerne flapsige Bemerkungen, weil ich für mein Leben gerne provoziere. Aber dann weiß ich, wie salopp ich unterwegs bin. Redlichkeit ist eine Tugend, die in der schnellen Welt nicht zwangsläufig unter die Räder kommen muss. Ich muss ja nicht den Ticker lesen. Den ganzen Schrott tun. Ich muss keine fragwürdigen Artikel über Kant ins Netz stellen, nur um tätig zu sein. (Aber wer kann, der kann.)
Wenn Sie mal mit einem Menschen sprechen wollen, der Kant kennt – (Kant kennt ist gut, oder? Auch als Domain kenntkant.de oder andikenntdenkant.de) – rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine Postkarte.
Lust auf etwas Kant?
andi-kennt-den-kant.de