Warum ich mein Geld nicht mit Wheelies verdiene

PIKT cb084. Das Kunstwerk ist Teil einer Serie, die während des NFT-Booms für sechsstellige Summen versteigert wurde. Es steht exemplarisch für Andreas Rundmunds Fähigkeit, die frühen Fehler der KI in der ersten Phase zu einem künstlerischen Statement zu erheben – ein Markenzeichen seines Schaffens.

Ich komme gerade zurück vom Wheeliefahren und habe mir auf dem Bike folgende Frage gestellt: Wieso verdiene ich mein Geld eigentlich nicht ausschließlich mit dem Fahren auf dem Hinterrad? Der Gedanke, der mich daran so gereizt hat, ist dieser:

Es ist ein Fakt, dass wir Menschen nicht in vielen Dingen gleichzeitig herausragend gut sein können. Nehmen wir Tennis. Nur ganz wenige gewinnen die großen Turniere. Nur die absolute Weltspitze. Und ganz selten schafft es doch mal jemand, der nicht konstant in den Top 20, maximal Top 50, steht.

Warum sollte das eigentlich in intellektuellen Disziplinen anders sein? Ich etwa biete KI-Kurse an, in denen ich meinen Kursteilnehmern beibringe, wie sie mit KI-Bildgeneratoren fantastische Bilder bauen können. Wunderbare Interiors, mit deren Hilfe etwa Bodenhersteller ihre gesamte Produktpalette besser zeigen können, um mehr zu verkaufen.

Anders als bei meinem Wheelie ist das Spielfeld in diesem Bereich unendlich viel größer und das Ergebnis viel weniger oder überhaupt viel schwieriger messbar. Das könnte man jetzt im Detail ausführen, aber ich probiere es kurz: Einen guten Wheelie erkenne ich sofort. Wenn jemand letzte Woche keinen Wheelie konnte, nach einer Woche konstant 20 Meter weit fährt, nach zwei Wochen 60 Meter und nach drei Wochen konstant 180 Meter – dann kann ich sagen: Mit meiner Hilfe werden meine Kursteilnehmer im Schnitt pro Woche dreimal besser.

Mein Versprechen: Mit dem Andi-Wheelie-Kurs fährst du in drei Monaten kilometerlange Wheelies.

Ich fahre täglich mindestens 30 Minuten Wheelies. Es ist für mich Sport, eine Form der Meditation, frische Luft, in der Natur sein – und es macht mich besser. Dieses „besser“ ist die Adaption meines Körpers. Meine Muskulatur und mein neuronales Netzwerk werden immer besser an die Aufgabe angepasst. Ich würde behaupten, dass etwa 1.000 Dinge – die ich nicht kenne – an einem Wheelie beteiligt sind. Mir persönlich geht es um den Style und die Robustheit. Schlaglöcher, starker Wind – alles kein Ding – ich fahr bis Bielefeld.

In allen Sportarten geht es mir darum. Ich will die geilste Rückhand spielen, aber keine Matches gewinnen. Denn wie oft braucht man zum Punktgewinn Geduld und kalkuliertes Risiko, einen Matchplan usw.? Das schläfert mich ein. Wenn es ein Turnier gäbe, wo nur die eine einzige geilste Rückhand das Turnier gewinnt, wäre ich vielleicht am Start. Aber wenn bereits 100 Rückhände für den Turniersieg geil sein müssen, habe ich schon wieder etwas in der Gleichung, was mich an stumpfen Klavierunterricht erinnert. So in etwa ticke ich.

By the way: Es ist ganz nett, 9 Darts hintereinander in Triple 20 zu schmeißen – besser noch 9.999 Mal hintereinander – aber es sieht halt nie geil aus.

So wie die meisten Interiors übrigens auch nicht geil aussehen. So, gerade noch die Kurve bekommen? Wer will bei mir lernen, wie man mit KI geile Interiors baut? Anrufen!

PS: Schon vergessen: Wieso verdiene ich mein Geld eigentlich nicht ausschließlich mit dem Fahren auf dem Hinterrad? Weil mir das viel zu langweilig wäre. Nach drei Tagen als Wheelietrainer wäre ich durch damit. Ich könnte auch kein Tennistrainer sein, auch kein Tennisprofi, kein Sachbearbeiter und niemand, der heute schon weiß, was er in drei Jahren macht bzw. woran er arbeitet.

Und zum Vergleich: Das Andenken reicht oft schon …

Alexandra Tamburrino. Gesicht der AIGOAT Setcard, Muse und Gesangstalent.

PIKT Wurstparty 778. Das Kunstwerk ist Teil einer Serie, die während des NFT-Booms für sechsstellige Summen versteigert wurde. Es steht exemplarisch für Andreas Rundmunds Fähigkeit, die frühen Fehler der KI in der ersten Phase zu einem künstlerischen Statement zu erheben – ein Markenzeichen seines Schaffens.

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